Intervenieren mit Wirkung

Intervenieren mit Wirkung

Intervenieren mit Wirkung 2560 1504 Lorenz Gareis

Situation 1: größeres, internes Projekt bei Kunde A. Im Startprozess wurden Projektpläne im Projektteam erstellt, dem Teambuilding wurde dezidiert Aufmerksamkeit geschenkt. Die Projektteammitglieder sind motiviert in die Umsetzung gestartet, doch ein halbes Jahr später ist die „Luft raus“.

Situation 2: strategisch wichtiges Konzeptionsprojekt bei Kunde B. Das Projekt wurde mit viel Support vom Top Management gestartet. In einem eigens definierten Lenkungsausschuss sitzen 7 Managerinnen, die sich regelmäßig den Fortschritt des Projekts durch die Projektmanagerin berichten lassen. Immer öfter kommt es in diesen Terminen zu hitzigen Diskussionen, teils zu persönlichen Angriffen. Aber immer seltener zu konkreten Ergebnissen.

Zwei unterschiedliche Projekte, zwei unterschiedliche Situationen. Was haben sie gemeinsam? In beiden Fällen wird man als Projektmanagerin die „Lösung“ nicht in den PM Methoden oder Projektplänen finden. Hier sind andere Skills gefragt. Und die Bedeutung dieser Skills wächst dramatisch…

A fool with a tool is still a fool.

Die reine PM Methodenkompetenz stellt die Grundlage für die Rolle von Projektmanagerinnen dar. Viel zu oft beschränken sich Projektmanagerinnen jedoch darauf PM Methoden anzuwenden und die daraus resultierenden Pläne zu verwalten. Aus meiner Sicht sind diese PM Methoden nur Mittel zum Zweck. Projektmannagerinnen benötigen sie um weitaus wichtigere – und anspruchsvollere – Aufgaben zu erledigen. Nämlich ihre Führungsverantwortung gegenüber dem Projektteam wahrzunehmen und die Prozessverantwortung für den Projektmanagementprozess zu leben.

Projekte kann man nicht STEUERN.

Als Projektmanagerin bin ich dafür veranwortlich das Projekt tatsächlich zu MANAGEN. Dazu gehört mehr als das bloße Verwalten. Wir müssen uns also die Frage stellen: Kann ich mein Projekt überhaupt steuern? Kenne ich Ursache-Wirkung-Beziehungen? Was bedeutet es denn überhaupt das Projekt zu „managen“?

Unserem systemisch-konstruktivistischen Projektmanagementansatz folgend, gehe ich davon aus, dass ich das Projekt NICHT steuern kann. Ich kann auch nicht vorhersehen was als nächstes passieren wird, da es sich bei einem Projekt um ein komplexes soziales System handelt.

Projekte kann man IRRITIEREN.

Als Projektmanagerin empfiehlt sich daher ein systemischer Zugang. Das bedeutet zum Beispiel durch bewusst gesetzte Interventionen eine Irritation im Projekt auszulösen. Diese Irritation stellt einen Impuls dar, der das Projekt – hoffentlich – in die gewünschte Richtung bewegt. Diese Interventionen können sich auf das Projektteam (s. Situation 1), den Lenkungsausschuss (s. Situation 2) oder weitere interne bzw. externe Stakeholder beziehen.

Aber wie?

Projektmanagerinnen benötigen ein gewisses Handwerkszeug um wirkungsvolle Interventionen zu designen und umzusetzen. Ab dann ist es in erster Linie eine Frage der Beobachtungsgabe, des Mutes und der Kreativität. Haben sie den Mut anders zu sein? Wollen sie für ihre Projektteams und sich selbst lustvolles Arbeiten möglich machen? Wir möchten ihnen dieses Handwerkszeug zur Verfügung stellen! Seit 2019 bieten wir ein eigenes Training zu dem Thema mit dem Titel „Intervenieren mit Wirkung in Projekten und Changes“ an.

Interessiert? Schreiben sie mir eine Nachricht auf linkedin oder kontaktieren sie mich unter l.gareis@rolandgareis.com

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Über den Autor

Lorenz Gareis

ist Managing Director der Roland Gareis Consulting. Zertifizierter Projektmanager (pma/IPMA Level C).

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